„Schmetterling“ im Maßstab 1:200
Mechernich-Satzvey – Einen Blick in die Zukunft werfen konnte Klein und Groß nun beim Schulfest der Grundschule Satzvey. Hier stellte die Mechernicher Stadtverwaltung ein Modell der geplanten Grundschule im neuen Siedlungsschwerpunkt Firmenich-Obergartzem aus.
Gebaut hatten dieses jedoch keine studierten Architekten – sondern Schülerinnen und Schüler der städtischen Gesamtschule im Technikunterricht: Monya Deinzer, July Schmitz, Amelie Limberg und Paul Seibel mitsamt ihres Lehrers Bastian Smets.
Die neue Schule wird laut Christoph Breuer, Ingenieur und stellvertretender Teamleiter Gebäudemanagement, „topmodern und nachhaltig“. Hierhin wird die Satzveyer Grundschule dann im nächsten Jahr umziehen – während sich die „Freie Veytalschule“ nebenan mit ihrem alten Gebäude erweitert.
Projektwoche rund um Natur
Passend zum nachhaltigen Ansatz fand das Satzveyer Schulfest bei bestem Wetter im Rahmen einer Projektwoche rund um den Nationalpark Eifel statt. Hier hatten die verschiedenen Klassen der „Nationalparkschule“ 15 Projekte umgesetzt. So zum Beispiel zum Vogelschutz, indem sie Häuser für die gefiederten Freunde gestalteten, Bienen- und Insektenschutz (hier gab es sogar ganze Hotels) oder einen Wald im Schuhkarton.
„Wir thematisieren mit den Kindern schon früh Naturschutz, indem wir ihnen hier konkrete Themen näherbringen, die sich auf die ganze Welt übertragen lassen“, erklärte Konrektorin Dorothea Sina.
Dies zeige schnell Wirkung, wie Schulleiterin Alexandra Offermann bestätigte. Generell binde man die Kids schon früh in Entscheidungen mit ein. So gibt es sogar ein eigenes „Schülerparlament“. Selbst beim Neubau ihrer Schule in Firmenich-Obergartzem durften die Kleinen mitbestimmen - und waren sich schnell einig, dass das Gebäude stark einem Schmetterling ähnelt. So stimmte der Stadtrat schließlich mit dem „Schmetterlingsweg“ auch einem passenden Straßennamen zu.
Maßstab 1:200
Nachdem das Fest durch das Schullied „Hurra, wir sind die Satzveyer!“ eröffnet war und man sich am leckeren Kuchenbuffet bedienen konnte, enthüllten die Schulleitung mit Christoph Breuer und Monya Deinzer endlich das Modell der neuen Schule. Schnell drückten sich neugierige Nasen an der Scheibe platt, das Interesse der Kinder und ihrer Familien war groß.
Über einen Monat hatten die Schülerinnen und Schüler gebraucht, um das Modell im Maßstab 1:200 zu bauen und dafür satte 15 Notenpunkte abgeräumt, wie Monya Deinzer berichtete. Genutzt hatten sie dafür verschiedene Materialien, darunter Styropor und einen Heißdrahtschneider.
Erst sei der Plan gewesen, ein Teilmodell der eigenen Gesamtschule anzufertigen. Durch Breuer sei dann aber schließlich die Idee aufgekommen, die neue Schwerpunktschule zu modellieren.
Zeitkapsel vergraben
Im August nächsten Jahres sei dann die feierliche Eröffnung des Gebäudes geplant, vorher ein Richtfest. „Hierbei liegen wir derzeit gut im Zeitplan“, freut sich Breuer: „man muss aber immer in Alternativen denken. Gerade heutzutage kann immer etwas dazwischenkommen.“
Der Spatenstich war bereits, derzeit befindet sich das Gebäude im Bau. „Sogar eine Zeitkapsel haben wir vergraben“, freute sich Schulleiterin Offermann: „darin enthalten sind Zukunftswünsche der Kinder, Schularbeiten, Baupläne und mehr, die den Finder in 100 Jahren überraschen sollen.“
Begeistert sind die Kids jedoch schon jetzt und stellen viele Fragen: so zum Beispiel „Wo ist die Bushaltestelle?“ oder „Haben wir eine Sporthalle?“. Bei manchen haben sich sogar die „Rollen“ getauscht. So freute sich ein Kind: „Eigentlich komme ich mit dem Bus. Bald kann ich aber endlich zu Fuß gehen!“