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Mechernich wird Logistikzentrum

Stadtverband der Tafel investiert rund 100.000 Euro in neues Verteilzentrum – Neues Lager, Gabelstapler und Bürocontainer – Versorgung von über zehn Standorten in der Region

Die Wände standen schon, Dach und Rolltore des neuen Mechernicher Tafel-Logistikzentrums sollten bald folgen. Freudig nahmen der Vorsitzende Wolfgang Weilerswist (3. v. r.), sein Stellvertreter Volker Nüßmann (2. v. r.), Kassiererin und Logistik-Beauftragte Manuela Pütz (m.) und Mitarbeiterin Marina Bouss (r.) die Bauarbeiten in Augenschein. Durchgeführt wurden sie von den Mitarbeitern der Firma „AR Carport und Garagen GbR“ aus Siegen (l.). Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Errichtet wurde das moderne Steck- und Schraubsystem aus vorgefertigten Teilen per Muskelkraft. Luftbild: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Kurz vor Fertigstellung der Arbeiten fehlten nur noch die Rolltore. Foto: Tafel Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Innerhalb von nur ein paar Stunden standen schon die Wände. Das Dach und die beiden Rolltore folgten wenig später. Und fertig war der Bau zweier Garagen mit einer Höhe von jeweils 3,50 Meter, die samt Schwerlast-Regalen Platz für bis zu 32 Paletten bieten. Diesen braucht die Tafel Mechernich auch, denn hier bauen der Vorsitzende Wolfgang Weilerswist, sein Stellvertreter Volker Nüßmann, Kassiererin und Logistikbeauftragte Manuela Pütz sowie ihr über 50-köpfiges Team ein neues Logistik-Zentrum auf. In diesen Tagen ist auch schon die Einweihung der neuen Garagen geplant.

Es ist eines von sieben in NRW. Damit können Sie in Zukunft über zehn Tafeln in der Region mit Waren beliefern. Sogar einen neuen Gabelstapler für LKW-Ladungen schafften sie im Vorfeld an, bald folgt ein angrenzender Büro-Container, um die zusätzliche Bürokratie bewältigen zu können. All das übernehmen sie zusätzlich zu den etwa 1200 Menschen, die sie in Mechernich und Umgebung wöchentlich mit Lebensmitteln versorgen.

Investiert haben sie hierfür insgesamt über 100.000 Euro, die zu 80 Prozent vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW übernommen wurden. „Minister Laumann hat für unsere Anliegen stets ein offenes Ohr gehabt“, freut sich Wolfgang Weilerswist.

 

Top moderne Systeme

 

Arbeiten wird die Tafel zukünftig mit einem eigenen Logistik-System. Mit dieser „eco-Plattform“ kann man beispielsweise digitale Lieferscheine, ausführliche Auswertung von Trends zu Spendenmengen und mehr erstellen. Außerdem dient sie als Online-Marktplatz, der den Warenaustausch und die Weitergabe zwischen den Tafeln vereinfacht.

So können die umliegenden Standorte Waren in Mechernich bestellen, die sie dann aus dem Lager abholen können. Hierhin liefern auch direkt die Händler, die die Waren an die Tafel abtreten. Manuela Pütz kümmert sich als Logistikerin um Akquise und Absprachen mit Tafeln und Firmen.

Ohnehin sind die Tafeln bei der Digitalisierung sehr weit. Kunden erhalten bei ihrer Registrierung eine Karte mit Strichcode, die als digitaler Ausweis dient. Hierüber kann man direkt abrufen, ob die Kunden Kinder haben, muslimisch sind oder mehr, sodass die Tüten direkt entsprechend gepackt werden können.

 

„Von Arbeit begeistert“

 

Angeliefert wurden die Garagen von der Firma „Optima“ aus Bielefeld. „AR Carport & Garagen GbR“ baute sie in ihrem Auftrag in Mechernich auf. Die Firma „Arns“ aus Weyer goss das Fundament, „Elektro Braun“ wird die Elektronik installieren. Die Schwerlastregale kamen von der Firma „Safety First“ die nur die Materialkosten berechnete. Lieferung und Aufbau ermöglichte sie kostenlos, „weil Sie von unserer Arbeit begeistert sind“, freut sich der Vorsitzende.

Sobald sie vom TÜV abgenommen wurden, können sie auch schon in Nutzung gehen. Von der Firma „Schleicher“ kam das Baugerüst, Thomas Schiefer von der Mechernicher Stadtverwaltung hatte im Vorfeld eine schnelle und unkomplizierte Baugenehmigung erteilt.

Hinzukommen soll bald noch eine PV-Anlage samt Energiespeicher. Angebote kamen bereits von „Pro Solar Tec“ aus Vussem, die Finanzierungsfrage konnte die Mechernicher Tafel allerdings noch nicht klären. Eine kostenlose Schulung am Gabelstapler erhalten die Ehrenamtler vom Ingenieur-Büro „Meuser“ aus Firmenich-Obergartzem.

 

Spenden und Helfer gesucht

 

Künftig werden in dem neuen Logistiklager Trockenwaren wie Nudeln, Reis oder Konserven zwischengelagert. Die Produkte sollen dort jeweils aber nicht länger als zwei bis drei Tage verweilen. Mit dem neuen Verteilzentrum hat man einen Schwachpunkt im Logistiksystem geschlossen, um Standorte im Südwesten von NRW ressourcensparend mit Lebensmitteln versorgen zu können.

Um all das aber langfristig erhalten zu können, ist die Mechernicher Tafel als gemeinnütziger Verein auch dringend auf Spenden angewiesen. Denn Dinge wie Verpack-Tüten, Plastikhandschuhe, Sprit, Versicherung und Inspektion von Fahrzeugen muss sie aus eigener Tasche bezahlen. Und das wird schonmal richtig teuer. Wer hier helfen will, kann auf folgendes Konto überweisen:

Volksbank Euskirchen

IBAN: DE70 3826 0082 0217 3080 11

BIC: GENODED1EVB

„Ebenso dringend sind wir auf der Suche nach neuen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die mit anpacken oder gerne für uns fahren würden“, so Weilerswist und Nüßmann. Interessenten können sich dazu unter info@tafel-mechernich.de oder telefonisch unter 0172 849 46 45 melden.

Wer sich hier engagiert, leistet nicht nur „einen wichtigen Beitrag gegen Verschwendung und bietet Menschen mit wenig Geld konkrete Hilfe“ an. Er wird auch „Teil einer tollen Gemeinschaft“.

pp/Agentur ProfiPress

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