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Kallmuth hat Zukunft

Siegerehrung des Dorf-Wettbewerbes im Kreis Euskirchen fand im Gemünder Kursaal statt – Ort am Bleiberg erhielt Silber, 600 Euro und Pflanzgutschein – Ortsbürgermeister unglücklich

Mechernich-Kallmuth/Gemünd – Was im Jahr 1975 unter dem Namen „Unser Dorf soll schöner werden“ begann, ist heute viel mehr als nur ein Wettbewerb um den ansehnlichsten Ort. „Unser Dorf hat Zukunft“ läuft mittlerweile unter dem Motto „Wertschätzender Umgang mit Umwelt und Natur“. Wichtig sind dabei auch „Unterstützung von wirtschaftlichen Initiativen, die Verbesserung der Infrastruktur sowie soziales und kulturelles Engagement“.

21 Bewerber hatten sich diesen Kriterien 2024 gestellt und am gleichnamigen kreisweiten Wettbewerb teilgenommen, der alle vier Jahre ausgelobt und honoriert wird. Bei der Siegerehrung im Gemünder Kursaal konnte sich Mechernich-Kallmuth dabei über eine Silbermedaille, 600 Euro und einen Pflanzengutschein freuen.

Den Preis entgegen nahmen Ortsbürgermeister Robert Ohlerth, Ortskartell-Vorstand Rita Baumann und Manuela De-Grave. Günter Kornell, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Mechernich, ließ es sich nicht nehmen, den enttäuschten Geehrten persönlich zu gratulieren.

Für gute Stimmung sorgte Musiker Frank Jenniches. Schnell steckte er das Publikum an, das teils im Chor mitsang. „Das habe ich bisher noch nie erlebt“, freute sich Moderator Norbert Jeub. Statt fand das Ganze im Rahmen der Herbsttagung des „Kreisverbandes der Gartenbau- und Verschönerungsvereine“, der den Wettbewerb einst ins Leben rief.

 

„Mehr Unordnung wagen!“

 

Bevor es an die Siegerehrung ging, referierte Dr. Petra Bloom, Geschäftsführerin des Landesverbandes der Gartenbauvereine, zum Thema „Mach mit: Klimafitte Pflanzen für ein grünes Dorf“. Im Fokus stand dabei die Wichtigkeit vom Pflanzen im Klimawandel. Ihr Profitipp: „Mehr Unordnung wagen!“. Das sei gut für die Biodiversität, spare aber auf lange Sicht auch Geld. Pflanzen sollte man dabei in erster Linie heimische Wildpflanzen, Blumenwiesen, Bäume oder Hecken. Denn diese seien besonders wichtig für das Klima und die Artenvielfalt.

Im Anschluss plauderte Moderator Norbert Jeub mit den Mitgliedern der Bewertungskommission „aus dem Nähkästchen“, so dass die Anwesenden Einblick in das Erlebte der Jury und die Besonderheiten des Wettbewerbs erhielten. Diese stand unter der Leitung von Heike Schmitz.

Dann betraten Landrat Markus Ramers und Karl-Heinz Daniels vom Vorstandsbüro der Kreissparkasse Euskirchen die Bühne, im Gepäck die so heiß erwarteten Urkunden, Geldpreise (Gold: 1.000 Euro, Silber: 600 Euro und Bronze: 300 Euro) sowie Pflanzengutscheine.

 

Robert Ohlerth überrascht

 

Gold erhielten Bürvenich/Eppenich und Marmagen. Silber geht nach Buir, Frohngau, Kallmuth, Nettersheim, Roderath, Scheven, Sieberath, an die Dörfergemeinschaft Thürne, Tondorf und Zingsheim. Bronze gab es für Bouderath, Engelgau, Holzmülheim, Krekel, Pesch, Schwerfen, Sinzenich, Wallenthal und Zehnstelle.

Die Freude unter den Geehrten war groß, bei Kallmuths Ortsbürgermeister Robert Ohlerth überwog allerdings Skepsis. Ihm war aufgefallen, dass die Delegation aus Bürvenich/Eppenich tatsächlich überrascht auf den Sieg reagierte, die Marmagener aber bereits alles für die entsprechende Siegesfeier bereitgestellt hatten…

Ohlerth: „Natürlich waren wir enttäuscht über Silber, weil wir seit der bislang letzten Silbermedaille unheimlich geackert und investiert haben – es ist viel Neues in Kallmuth passiert, gerade nach der Flut…“So habe man Infotafeln errichtet, brachte gemeinsam das Bürgerhaus auf Vordermann, organisiere Konzerte in der neu gestalteten ehemaligen Friedhofshalle, fördere die Dorfjugend und organisiere beispielsweise Vorträge zum Naturschutz. Außerdem kümmere man sich um die Instandhaltung der örtlichen Wanderwege und vieles mehr. Ohlerth: „Das passt nach unserer Meinung voll und ganz in die neue sozio-kulturelle Wettbewerbsausrichtung.“  

 

Sonderpreise und mehr

 

In Marmagen hob die Kommission besonders hervor, wie die Dorfgemeinschaft sich der Herausforderung durch die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Eifelhöhenklinik gestellt habe. Gemeinsam sei „aktiv nach Lösungen gesucht worden“.

Zwölf Vereine gibt es im Doppeldorf Bürvenich/Eppenich, die untereinander „gut vernetzt“ seien und „Hand in Hand arbeiten“, um Projekte zu realisieren. So wurde durch die Initiative von ortsansässigen Firmen, Vereinen und Privatleuten beispielsweise ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet.

Zwei Sonderpreise, dotiert mit je 200 Euro, gab es für Zingsheim, das für sein Katastrophenschutzkonzept ausgezeichnet wurde, und die Dörfergemeinschaft Thürne, bestehend aus Eichen, Houverath, Lanzerath, Limbach, Maulbach, Scheuren und Wald. Hier sei es gelungen, „aus den sieben Dörfern eine Gemeinschaft zu formen“, wobei jedoch jeder Ort individuell bleibe.

Zum Abschluss feierte man gemeinsam bei Kaffee und Kuchen und tauschte sich untereinander aus. Im nächsten Jahr folgt dann der Landeswettbewerb, zu dem die diesjährigen Golddörfer zugelassen sind. Von vorne los geht das Ganze auf Kreisebene wieder in drei Jahren.

pp/Agentur ProfiPress

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