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180-Grad-Geschichten

Im Naturpark Hohes Venn-Eifel gibt es 22 Trekkingplätze für naturliebende Wanderer und Abenteurer – Ganz viele haben wunderschöne Einträge im Tourenbuch des Naturlagerplatzes bei Vollem hinterlassen

Mechernich-Vollem – Die einen haben einfach ein Picknick im Wald gemacht. Die anderen haben ihre Wanderschuhe für den Kilimandscharo-Urlaub eingelaufen. Wieder andere haben die Aussicht genossen. Dann gab es die, die so wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge erleben durften und für eine mutige Elfjährige war es die erste Nacht unter Sternen. Ein wunderschönes Erlebnis mit der Patentante, das die beiden in Reimform im Tourenbuch niedergeschrieben haben.

Das Buch liegt im Wald an einem Trekkingplatz bei Vollem. „180 Grad“ heißt das Exemplar, das zu den 22 Naturlagerplätzen im Naturpark Hohes Venn-Eifel gehört. Buchbar über www.trekking-eifel.de können Interessierte dort ganz legal ihr Zelt mitten in der Natur aufschlagen. Jede hölzerne Plattform bietet Platz für bis zu zwei Zelte. Pro Nacht und Zelt werden 15 Euro fällig. „Alle Standorte sind nur zu Fuß über Wanderwege erreichbar, man ist auf sich selbst gestellt, und auch die Verpflegung muss selbst mitgebracht werden“, heißt es auf der Internetseite.

Die Nachfrage ist offenbar enorm. „Zwischen April und Oktober ist unser Trekkingplatz nahezu ausgebucht“, berichtet Gabi Schumacher. Die Touristikerin der Stadt Mechernich war kürzlich mit Robert Ohlerth vor Ort. Der Kallmuther Ortsbürgermeister kümmert sich mit seinem Team des Ortskartells um den Platz. Er hat Gabi Schumacher auf die wunderschönen Einträge im Tourenbuch aufmerksam gemacht. Gemeinsam haben sie einen Blick hineingeworfen und dabei so manches Mal geschmunzelt.

 

Quelle der Inspiration

 

Die Wanderer haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Sie haben gezeichnet und geschrieben, es gibt Einträge in Holländisch, asiatische Schriftzeichen scheinen ebenfalls vertreten zu sein und einen arabischen Eintrag gibt es auch. Der Platz ist offenbar eine Quelle der Inspiration für ein ganz vielfältiges Publikum. Zwei Männer haben sich etwa dazu inspirieren lassen, eine Hügellandschaft mit Wolken, einer Katze und einem Campingkocher zu malen. Da dessen Nutzung verboten ist, haben sie „Fake“ daran geschrieben. Ihr Eintrag in leicht übertriebener Jugendsprache verfasst, lobt auch das Klo mit Waldblick. Denn alle 22 Plätze sind mit Komposttoilette ausgestattet.

Für einen anderen jungen Autor, zumindest der Schrift nach zu urteilen, hat der Aufenthalt im lockeren, offenen Kiefernbestand viel Spaß gemacht. Es wurde gelacht, Pflanzen wurden untersucht, gewandert wurde, Fotos gemacht ebenfalls und das alles, obwohl der Wind stark geweht hat.

Bei den Gästen, die an einem 2. Oktober auf dem Naturplatz, der 2019 gemeinsam vom Naturpark Nordeifel e.V. als Projektträger und der Stadt Mechernich eingerichtet wurde, übernachtet haben, war es hingegen sehr warm für Oktober. Schöne Sonnenauf- und -untergänge haben sie genossen. Mit dem Eintrag „Soweit das Auge reicht“ spielt der Autor oder die Autorin auf die in der Nähe verlaufende, gleichnamige EifelSpur an. Dieser Rundweg macht seinem Namen alle Ehre. Die Worte sind umrahmt von einer Zeichnung, die eine Frau mit Wanderstock zeigt, den weiten Blick in die hügelige Landschaft, Häuser, Bäume und natürlich die Sonne hinter den Gipfeln.

 

Mit Bollerwagen angereist

 

Interessant auch der Eintrag, bei dem die Autorin notiert, mit ihren beiden Brüdern und den Eltern vor Ort gewesen zu sein. Der Trip zum Trekkingplatz ist demnach ein Test für die Wanderschuhe, die beim Sommerurlaub am Kilimandscharo erneut zum Einsatz kommen sollen. Erst Eifel, dann afrikanisches Bergmassiv im Nordosten Tansanias ist durchaus eine spannende Kombination für solch ein Tourenbuch, das noch ganz viele fantastische Einträge zu bieten hat. Von Menschen, die in der Eifel immer wieder einen entspannenden Miniurlaub verleben, die den Platz soooo toll fanden, die einfach ein „Piknig“ (süß falsch geschrieben) machten oder die sich an dem wunderschönen Panorama erfreuten.

Schließlich ist da auch noch dieses Gedicht von Jött und Jöttchen, wie Patentante und Patentochter im Eiferer Dialekt genannt werden. Darin geht es um die erste Nacht der Elfjährigen unter Sternen. Darum, dass sie mit dem Bollerwagen angereist sind, weil es nicht so weit weg sein sollte von zu Hause. Und natürlich machen die Geräusche der Tiere erst einmal ein wenig Angst, bevor die Müdigkeit dann auch dieses Gefühl übermannt

Daher lautet das gedichtete Fazit der beiden Abenteurerinnen: „Draußen war’s kalt, / im Zelt schön warm. / Am Morgen dann die Sonne kam, / der Wind rauscht durch den Wald. / Nach waschen, Frühstück, Sachen packen sind wir gleich wieder fort / und denken sicher noch lang an diesen tollen Ort!“

pp/Agentur ProfiPress

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