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Der Kampf ums „Schweinchen“

Lorbacher Boule Club trifft sich jeden Sonntag zum Spiel – Möglichkeit für Alteingesessene und Zugezogene jeden Alters, am Dorfleben teilzunehmen

Spaß und Ehrgeiz stehen für die Mitglieder des Lorbacher Boule Clubs im Vordergrund. Den ersten Wurf machen alle gemeinsam – er entscheidet über die Zusammensetzung der Mannschaften. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Boule ist ein Präzisionssport: Wer geschickt werfen kann, kann mit seiner Kugel die Kugel des Gegners „wegschießen“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Das Boule-Spiel bietet in Lorbach Alteingesessenen und Zugezogenen die Möglichkeit, am Dorfleben teilzunehmen. Der Kugelsport ist für Menschen jeden Alters, mit oder ohne Handicap, geeignet, um sich in geselliger Runde fit zu halten. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Wolfgang Vanhöfen erklärt auf dem „Place de la Pétanque“, wie die Punkte gezählt werden. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

 

 

 

Mechernich-Lorbach – Auf dem „Place de la Pétanque“ treffen sie sich jeden Sonntagvormittag, um gemeinsam eine „ruhige Kugel zu schieben“: die Mitglieder des Lorbacher Boule-Clubs. Meist treten sie im „Triplette“, also in Dreier-Mannschaften, gegeneinander an und wetteifern darum, wer dem „Schweinchen“ am nächsten kommt. Die Journalistin Steffi Tucholke besuchte die Sportler im Rahmen des Sonderheftes zur „Goldenen Hochzeit“ zwischen Mechernich und Kommern.

 

 

Das „Schweinchen“ ist die Zielkugel beim Boule, die als erstes geworfen wird. In der Folge versuchen die Mannschaften, ihre Boule-Kugeln möglichst nah an dieser Zielkugel zu platzieren. Dabei ist fast alles erlaubt: Wer geschickt wirft, kann gezielt die Kugeln des Gegners „wegschießen“ oder auch das „Schweinchen“ an eine günstigere Stelle befördern. Die Mannschaft, die am Ende der Zielkugel am nächsten ist, bekommt für jede Kugel, die näher an der Zielkugel liegt, als die des Gegners, einen Punkt. Die Mannschaft, die als erstes 13 Punkte erreicht, gewinnt das Spiel.

Spaß und Ehrgeiz im Vordergrund

 

„Das heitert einen direkt auf, wenn man herkommt und eine Runde spielt“, sagt Wolfgang Vanhöfen und Diethard Zander ergänzt: „So ein Boule-Spiel wirkt auch entspannend, zum Beispiel wenn man sich von einem Problem ablenken möchte.“ Spaß und Ehrgeiz stehen für die Lorbacher im Vordergrund und mit einem Augenzwinkern gibt Josef Breuer zu: „Wir frotzeln auch gerne.“

 

 

Rund 15 aktive Mitglieder zählt der Boule Club aktuell. Sie treffen sich in wechselnder Zusammensetzung jeden Sonntag um 10.30 Uhr auf dem Bouleplatz vor dem Dorfgemeinschaftshaus. „Das Boule-Spiel ist sozusagen unsere Art des Frühschoppens“, so Josef Breuer. Ganz nach französischer Tradition (Boule gilt in Frankreich als Volkssport) feiern die Clubmitglieder ihre Geburtstage gemeinsam mit Baguette und Wein auf dem Bouleplatz.

Vor zehn Jahren hatten einige Lorbacher mit Boule-Erfahrung den Bouleplatz in Eigenleistung gebaut. Seitdem bekam er sein eigenes Straßenschild „Place de la Pétanque“ (Pétanque ist der Name für die sportliche Variante des Boule) sowie eine Spielstandsanzeige. Auch eine Straßenlaterne wurde aufgebaut, „damit wir in lauen Sommernächten auch abends eine Runde spielen können“, so Josef Breuer.

Jubel beim Turnier

 

Dabei machen die Lorbacher ihr Spiel generell nicht von der Witterung abhängig: „Im Winter haben wir die Bahn auch schonmal von Schnee befreit, damit wir spielen können“, erzählt Josef Breuer. Einmal im Jahr veranstaltet der Club auch ein großes Boule-Turnier. „Da sitzt die Dorfgemeinschaft auf den Bänken rund um den Bouleplatz und feuert die Spieler mit Jubel an“, erzählt Wolfgang Vanhöfen.

 

 

Das Dorf profitiert gleich doppelt von dem Boule Club. Er sorgt für eine Belebung der Ortsmitte, denn der Platz wird sowohl von Boule-Spielern als auch zum Beispiel von Jugendlichen als kleiner Fußballplatz mit zwei Toren genutzt. Zum anderen bietet er Alteingesessenen wie Zugezogenen jeden Alters eine ungezwungene Möglichkeit, am Dorfleben teilzunehmen. Diese Erfahrung hat auch Eva Stroh gemacht: „Als ich nach Lorbach gezogen bin, war das eine tolle Gelegenheit für mich, ins Dorf reinzukommen.“

pp/Agentur ProfiPress

 

 

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